Im Mai 1972 ging die Abteilung wieder auf Reisen. Ziel war der Tegernsee und gegen Gmund wurde ein Freundschaftsspiel durchgeführt.
Weiterhin wurde gegen den Landesligisten SV Hof ein Vergleichskampf durchgeführt.

Die Berger Mannschaft verstärkte sich mit dem damaligen bayerischen Ranglisten-Dritten Bernd Deffner vom SC Eichenstein und unterlag nur mit 6:9.
Wie ging es aber mit der ersten Mannschaft weiter? Sie hielt sich in den Jahren von 1963 bis 1973 in der Bezirksliga III und erreichte dabei zum Teil beachtliche Plätze.
Die Saison 1972/73 aber sollte zu einem Höhepunkt der Tischtennisabteilung werden. Die Berger spielen in der Bezirksliga Kronach/Frankenwald. Zum Teil müssen zu den Spielen lange Strecken zurückgelegt werden, denn die Gegner heißen u.a. TTC Alexanderhütte, TSV Ludwigsstadt oder TSV Teuschnitz. Letztere führen am Ende der Vorrunde die Tabelle ohne Verlustpunkt an. Bereits vier Punkte dahinter liegt die Berger Mannschaft. Alles sieht nach einem Durchmarsch der Teuschnitzer aus. An die Meisterschaft hat zu Saisonbeginn niemand ernsthaft gedacht. Doch die Rückrunde verläuft für die Berger optimal. Auf der Zielgeraden fangen sie durch einen Sieg den TSV Teuschnitz noch ab, denn auch das letzte Spiel gegen den FC Nordhalben III wird gewonnen. Am Ende stehen die beiden Mannschaften mit 32:4 an der Spitze, die Sportvereinigung hat in der Rückrunde keinen Punkt abgegeben. Als entscheidende Verstärkung erweist sich der aus Naila zugestoßene Ernst Puchta. Er verliert in der Rückrunde kein einziges Spiel.
Nun muss es zu einem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft kommen. Der Bezirksspielleiter Oberfranken, Armin Jakob, bestimmt als neutralen Ort Nordhalben. Das Spiel findet am 28. April 1973 im Gasthof „Neue Welt“ statt. Günter Simon vom FC Nordhalben wird zum Oberschiedrichter bestellt. Die Bälle muss der TSV Teuschnitz stellen, da er die geringeren Fahrtkosten hat. Die Zuschauer kommen aber fast ausschließlich aus dem etwas weiter entfernten Berg. Die Tischtennisabteilung hat fleißg die Werbetrommel gerührt. Über dreißig mitgereiste Schlachtenbummler feiern ihre Mannschaft frenetisch an. Der Saal ist fest in Berger Hand und sie haben allen Grund zur Freude. Nach den Doppelsiegen von Knörnschild/Puchta und Fickenscher/Reitenbach sowie dem wohl mitentscheidenden Sieg von Klaus Leidel gegen den gegnerischen Spitzenspieler Daum gehen die Akteure der SV gleich in Führung und geben diese nach teilweise dramatischen Verlauf nicht mehr ab. Fickenscher, Reitenbach und Puchta machen mit jeweils zwei Siegen alles klar. 9:5 lautet schließlich das Endergebnis.
Hinterher wird in der „Neuen Welt“ kräftig gefeiert. Auch der Nordhalbener Tischtenniskamerad Hans Pötzinger ist begeistert vom Berger Auftritt und der Unterstützung durch die Zuschauer. Bis tief in die Nacht feiert er mit seinen Berger Freunden, für alle die dabei sind, wird es zu einem unvergesslichen Abend.
Die SV Berg trat nun 1973/74 in der Bezirksliga II Oberfranken Ost an, wo mit dem TSV Zell, TTC Köditz, TV Rehau, TTC Kirchenlamitz, SV Hof II, SC Eichenstein/Issigau, ATSV Oberkotzau, TS Kronach II und Hutschenreuther Selb II äußerst starke Gegner warteten.
Am Ende der Saison landete sie etwas unglücklich auf dem letzten Platz und musste zusammen mit dem SC Eichenstein absteigen. Dabei wurden einige Spiele nur äußerst knapp verloren. Dazu kam, dass mit Ernst Puchta ein wichtiger Spieler infolge eines schweren Autounfalls ausfiel Am Ende verließ auch Werner Linner die Mannschaft in Richtung Falken Hof.


Die Meistermannschaft der Saison 1972/73 am 28. April 1973 nach dem Entscheidungsspiel gegen Teuschnitz. Von links Werner Linner, Herbert Reitenbach, Ernst Puchta, Herbert Knörnschild, Klaus Leidel und Helmut Fickenscher
Die siebziger Jahre waren weiterhin geprägt von den regelmäßigen Besuchen der Tischtennisfreunde des TTC Porz bei Köln. Erstmals traten sie im Juni 1973 mit einer Herren- und einer Damenmannschaft in Berg an und kamen in den Jahren bis 1978 insgesamt sechs Mal zu Freundschaftspielen in den Frankenwald. Trotz mehrfacher Einladungen kam kein Gegenbesuch zustande und so endete auch dieses Kapitel 1978.
Wie bereits erwähnt spielte die erste Mannschaft ab 1974 wieder in der Bezirksliga III. Bereits zwei Jahre später verfehlte man das Ziel eines erneuten Aufstiegs nur knapp, denn man belegte hinter dem Post SV Münchberg II einen guten zweiten Platz. Henry Sommermann war zwischenzeitlich in die Mannschaft gerückt und auch Werner Brückner wurde erstmals in der Rückrunde eingesetzt, wobei er mit einem positiven Ergebnis überzeugen konnte. Er sollte sich in den kommenden Jahren zu einem Spitzenspieler entwickeln.
Nach dieser Saison wechselte Herbert Reitenbach zum SC Eichenstein, von wo er aber bereits in der Spielzeit 1978/79 zurückkehren sollte. Ernst Puchta rückte wieder als Stammspieler in die erste Mannschaft. Auch Rainer und Rudolf Höhne sowie Dr. Volker Martynus und Walter Teichmann kamen in diesen Jahren in der Ersten zum Einsatz.

   
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